P r e s s e s t i m m e n
„Farbe als prägendes Element ...Die durch ausdrucksstarke Abstraktion gekennzeichneten Bilder Derlins lassen zum Teil auch Stilelemente von Kandinski oder Dali erkennen. Die einmalige Schönheit einer Landschaft kommt in ihren Bildern ebenso zum Ausdruck wie das Experimentieren mit Formen und Farben bis hin zur Moderne.“
Trierer Volksfreund 19. 4. 2004
„Prost Ma(h)lzeit ...besteht aus sozialkritischen Texten und handgemalten Bildern. ... Das Buch ist ein echtes Unikat.“
Kölnische Rundschau im Juli 2004
„Sigrid Derlin hat sich mit komplexen Themen malerisch auseinandergesetzt. ...Derlins meist abstrakte Bilder thematisieren soziale, gesellschaftliche und politische Missstände. Der Ausbruch des Irak-Krieges war die Initialzündung für ihr zweites Buch. ... Der Titel lautet „... und bedenke das Ende!“.“
Kölner Stadtanzeiger 26. August 2004
„Sigrid Derlin malt Bücher: Unverwechselbare Bücher. Mit dieser Art der Buchgestaltung hat sie einen ganz eigenen Stil entwickelt, eine unverwechselbare Handschrift gefunden, die in Kunstkreisen zunehmend Aufmerksamkeit und Anerkennung findet.“
Kölnische Rundschau 24. September 2005
„Eine Herausforderung für den Betrachter – Sigrid Derlins Kunstbücher laden zum Nachdenken ein... Wer die Künstlerin Sigrid Derlin besucht, sollte nach Möglichkeit viel Zeit mitbringen. Ihre Bilder und Texte können nämlich nicht im Vorübergehen betrachtet werden. Man braucht Ruhe, um sie auf sich wirken zu lassen und sich in sie hineinversetzen zu können.“
Kölner Stadtanzeiger 1./2. Oktober 2005
„Sigrid Derlin zeigt ihre Werke in der Partnergemeinde Zutendaal. ... (Sie) beschäftigt sich in ihren Werken mit sozialen, gesellschaftlichen und politischen Themen. Sigrid Derlin präsentiert nichts Abgeschlossenes, sondern sie will Kommunikation anregen und erzeugen. Eine wirkliche Besonderheit sind ihre Bücher, die sie mit Texten ausstattet – hier verbindet sie ihre zwei Leidenschaften, das Malen und das Schreiben.“
nettersheimaktuell, 42. Woche 2005
„Nach zahlreichen erfolgreichen Ausstellungen in Deutschland und zuletzt in Zutendaal in Südlimburg ist die ... Künstlerin Sigrid Derlin derzeit Gast des Kelmiser Göhltalmuseums (Belgien). Bei ihren Impressionen, bei denen sich die Künstlerin der abstrakten Acrylmalerei zuwandte, können die Betrachter Einblick nehmen in die Malweise, in der die Künstlerin das, was ihre Fantasie bewegt, durch Farben, Formen und Linien zum Ausdruck bringt, als ein Mittel zur Kommunikation. ... In diesen Kunstwerken, durch eine handgemalte bildliche Gestaltung verschönert und auch (durch) selbst verfasste, von Hand geschriebene Texte vervollständigt, spiegelt sich ihr künstlerisches und geistiges Gedankengut wider. Bemerkenswerte Unikate sind so aus ihrer Hand entstanden. Die darin enthaltenen Texte sind teils in deutscher, teils in englischer Sprache verfasst, (auch) zu Themen und Titeln über die Genfer Konvention, Moral und Ethik. ... Alle sollen den Betrachter und Leser nachdenklich stimmen.“
GRENZ-ECHO 3. 11. 2005
„Sigrid Derlin gestaltetet teils großformatige Bücher ... (bis zu 52 x 52 cm) ... kostbar wie wertvolle alte Folianten.“
Kölnische Rundschau 27. Aug. 2008
„Manchmal steht Goethe Pate - Mit Stolz erzählt die Künstlerin, dass die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar zwei Bände mit Goethe-Gedichten angekauft hat, ein weiteres wurde im Kölner Auktionshaus Lempertz versteigert. Und bei einem Amerika-Aufenthalt fand sie bei einem Galeristen in Seattle einen Käufer.“
Kölnische Rundschau 06. Jan. 2009
Die Kunstbücher von Sigrid Derlin sind Unikarte.
Mit ihrem jüngsten Werk „2222 Tage danach“
widmet sich die 69-jährige Hürtherin dem Irak-Krieg, der am 20. März 2003 begann. Heute,
am 18. April und damit genau 2222 Tage später stellt die ehemalige Grundschullehrerin die
Frage: „Sind Kriege, so wie wir sie im Irak erleben, überhaupt sinnvoll?“ . FOTO: NW
Tragödien der Golfkriege
Hürther Künstlerin will auch grausame Fakten nicht aus dem Auge verlieren
VON NINA WOLLSEIFER
Hürth. „Die Farbe ist das prägende
Element“ - So beschreibt
Sigrid Derlin ihre Werke. Sigrid
Derlin malt Bücher. Unverwechselbare
Bücher, denn jedes
einzelne ihrer Werke ist ein
Unikat.
Durch die Kombination einer
unverwechselbaren Handschrift,
die ihren meist selbstverfassten
Texten einen eigenen
Charakter verleihen, und
den dazugehörigen abstrakten
Bildern gibt Derlin der zeitgeschichtlichen
Politik ein Gesicht.
In ihrem aktuellen Buch „2222
Tage danach“ greift die Hürther
Künstlerin die Problematik des
Irak-Kriegs auf und dokumentiert
dessen Verlauf sowohl
künstlerisch als auch politisch-historisch.
Am 20. März 2003 begann im
Irak die Invasion durch die
Streitkräfte der Vereinigten
Staaten. Heute, am 18. April
2009, genau „2222 Tage danach“,
fragt sich Sigrid Derlin
was der Krieg, der vor gut sechs
Jahren begann, bis heute im
Irak verändert hat.
„Mir liegt viel daran, die Frage
zu stellen, ob Kriege, so wie wir
sie im Irak erleben, überhaupt
nötig sind“, sagt sie.
Mit der Textpassage, „ Nach
dem Krieg ist vor dem Krieg.
Der Irak lässt viele Menschen
nicht mehr los“, beendet sie
ihr Buch, und wirft damit die
Frage nach der Sinnhaftigkeit
des Krieges auf.
„Ich möchte bei meiner Kunst
nicht die Fakten aus den Augen
verlieren“, sagt Derlin. „Neben
den moralischen und ethischen
Aspekten werden auch
Zahlen von Toten, Verletzen
und Flüchtlingen genannt.“
Mit ihren Acrylbildern, die jeder
Textseite im Buch gegenüberstehen,
lässt sie dem Betrachter
Freiraum zum Interpretieren,
Nachdenken und
Forschen.
„2222 Tage danach“ ist nicht
das erste Buch, in dem sich die
ehemalige Rektorin der Grundschule
Kendenich mit dem Irak-Konflikt auseinandersetzt. Auch
das Werk „… und bedenke das
Ende“ spiegelt die Tragödie des
3. Golfkriegs wider.
Insgesamt hat die 69-jährige
Künstlerin bisher 31 Bücher
kreiert. Nicht alle davon bestehen
aus sozialkritischen Texten.
„Neben den Texten mit politischem
Bezug habe ich bereits
viele Kunstbücher veröffentlicht,
die selbstgeschriebene
Gedichte präsentieren. Mittlerweile
verfasse ich meine Texte
ab und zu auch in englischer
oder flämischer Sprache“,
erklärt die gebürtige Hannoveranerin.
Und sie hat in den letzen 30
Jahren weit über 100 Bilder gemalt
und ausgestellt.
Dies tut sie mittlerweile sogar mit internationalem Erfolg:
Zwei ihrer Kunstbücher stehen
in Amerika zum Verkauf, und
2005 nahm Sigrid Derlin an einer
Vernissage in Belgien teil.
Ihr Atelier, in dem die meisten
Kunstwerke entstehen, hat
Sigrid Derlin seit 25 Jahren in
der Eifel. Einblicke in ihre Arbeiten
und Kunstwerke können jedoch auch im Internet auf der selbst erstellten Internetseite betrachtet werden unter: WWW.BUCHUNIKATE.DE
Sonntagspost 18. April 2009
Sigrid Derlin mit einem ihrer immerwährenden Kalender. Zu jedem Bild fand sie auch hier ein passendes Wort.
Das Bild „Vor den Trümmern“ ist eine der wenigen Arbeiten, die Figürliches
erkennen lassen.
Jedes Buch gibt es nur ein einziges Mal
Sigrid Derlin aus Hürth malt und schreibt ihre Unikate auf handgeschöpftes Büttenpapier
VON CLAUDIA GROSSE
Hürth. Sie sind bis zu 55 mal 55
Zentimeter groß, wiegen an die
vier Kilogramm, die Seiten sind
aus handgeschöpftem Büttenpapier,
der Einband ist aus Ziegenleder. Schlägt man dann eins der Bücher auf, findet man nicht etwa Gedrucktes. Bilder sind mit
Acrylfarbe zu Papier gebracht – gemalt oder gespachtelt –, stark in ihrer Farbigkeit, zumeist abstrakt. Daneben handgeschriebene
Texte. Keine Seite gleicht der
anderen, jeder Pinselstrich ist
einmalig, ebenso jeder Schriftzug.
Kein Buch gibt es zweimal. Allen gemeinsam hingegen ist ein thematischer Bezug, dem sie jeweils unterliegen – sei er gesellschaftlicher, politischer, sozialkritischer oder philosophischer Natur. Gedanken, Gefühle, Meinungen, Kritik am Irakkrieg oder an der Obdachlosigkeit – das sind die Themen von Sigrid Derlin. In ihrer Kunst wird eins sehr bald offenbar: Die subjektive Sicht einer Künstlerin, die sowohl inhaltlichen als auch ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden sucht.
Sammlerstücke
„Buchunikate“ heißen die Werke nicht umsonst. Denn tatsächlich war Vervielfältigung von Anfang an nicht das Ziel von Derlins Arbeit. „Es sind Sammlerstücke, und so soll es auch bleiben“, sagt die ernsthafte, dabei offenherzige und fröhlich dreinblickende Frau. Doch wo liegt er begründet – der Beginn einer Kreativität, die in den vergangenen Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erregte? Vor zehn und vor mehr als 60 Jahren zugleich. „Bereits als Kind wollte ich schreiben“, so die 70-Jährige, heute in Hürth lebende Hannoveranerin. Schriftsteller sei auch der Vater gewesen. Doch das Leben hatte zunächst anderes mit der Künstlerin vor.
So fand Sigrid Derlin erst nach ihrer Berufstätigkeit als Chefsekretärin, später als Lehrerin und Schulleiterin die nötige Zeit, ihren künstlerischen Ambitionen auf intensive Weise nachzugehen.
Da besann sich die Mutter zweier Kinder auf ihre früheren Träume und belegte Kurse, lernte Maltechniken, verfeinerte ihr Handwerk, fand nach und nach zu ihrer persönlichen Ausdrucksform. Und sie fand eine Möglichkeit, das Malen mit dem Schreiben zu verbinden. Mit Leporellos – kleinen, aus Papierstreifen gefalteten Heftchen – begann sie. Abstrakte, dabei stimmungsvolle und aussagekräftige Bilder wurden bereits da um Gedankensplitter ergänzt. Texte, ob lyrischer, prosaischer oder sachlicher Natur, finden sich neben Bildern nun auch in ihren inzwischen mehr als 30 Büchern wieder. Kalender, Diptychen und um Illustrationen erweiterte Haikus gehören außerdem zum Repertoire. „Die Texte schreibt meine Tochter“, sagt Sigrid Derlin mit Blick auf die fein geschwungene Handschrift in einem der Bücher.
„2222 Tage danach“ ist der Titel ihres jüngsten Buchunikates. 2222 Tage nach dem Ausbruch des Irakkrieges hatte sie es vollendet. Und wie bei all ihren Bildern ist die Farbe das vordergründige Element – eine Farbigkeit, mit der sie Düsternis, Hoffnungslosigkeit, aber auch Lebensfreude auszudrücken vermag. Anhand der hinzugefügten Texte wiederum, die mal kurz und plakativ, mal ausführlich und philosophisch daherkommen, werden Fragen aufgeworfen, vertieft oder auf ganz subjektive Weise beantwortet. „Was hat sich seit Kriegsbeginn getan, was nicht – mit meinen persönlichen Reflexionen möchte ich zum Nachdenken anregen“, erklärt die Künstlerin.
Doch nicht nur den eigenen Gedanken verleiht Sigrid Derlin Ausdruck. In weiteren Unikaten widmete sie sich deutschen Poeten und bebilderte deren Gedichte. Besonders stolz ist sie darauf, dass die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar zwei von ihr gestaltete Goethe-Bände aufgekauft. Zwei weitere Bücher fanden den Weg in eine amerikanische Buchhandlung – ins Englische übertragen von der Künstlerin selbst.
Die Ideen gingen ihr so bald nicht aus, sagt sie lachend. Derzeit befasst sie sich mit lyrischen Texten. Und ein weiteres Buch entsteht – Afghanistan ist das Thema. Denn eines wird Sigrid Derlin immer: hinschauen auf das sie umgebende Leben, auf die Geschehnisse, im Großen und im Kleinen.
WWW.BUCHUNIKATE.DE
Kölner Stadtanzeiger 05. März 2010